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***Happy Deathday***

 
hdd kritik
 
Autor: Peter Osteried
Eigentlich war das Drehbuch von Comic-Autor Scott Lobdell darauf ausgelegt, einen weit härteren Film abzugeben. Die Morde waren sehr viel graphischer, doch Regisseur Christopher Landon entschied schließlich, dieses Element von „Happy Deathday“ deutlich zurückzufahren, da man so auch ein jüngeres Publikum anlocken kann.
 
Das hat sich gelohnt, denn die nur knapp fünf Millionen Dollar teure Produktion hat schon nach nur zwei Wochen etwa 50 Millionen Dollar an der US-Kinokasse eingespielt.
 
Und täglich grüßt der Killer
 
Tree erwacht morgens in einem Zimmer des Studentenheims. Carter hat sie hierhergebracht, weil sie total betrunken war. Nun kann es ihr nicht schnell genug gehen, von hier zu verschwinden, zumal dies ohnehin nicht ihr liebster Tag ist, denn sie hat Geburtstag. In ihrer Studentenverbindung weiß man auch davon, was Tree gar nicht behagt. Selbst einen Cupcake will ihr ihre Zimmergenossin andrehen, dabei essen die Kappas doch praktisch keine Kohlehydrate. Am Abend macht sich Tree auf den Weg zu einer Party, doch dabei gerät sie in die Fänge eines Killers, der sie brutal ermordet.
 
Tree erwacht erneut. Es ist wieder ihr Geburtstag, sie erlebt denselben Tag noch einmal, ändert aber ein paar Dinge. Eines bleibt jedoch gleich: Sie wird wieder umgebracht. Erneut erwacht sie an ihrem Geburtstag, erneut macht sie alles anders, erneut wird sie getötet. Aber sie hat einen Plan: Sie muss nur herausfinden, wer sie töten will, und sie muss überleben, um diesen Tag hinter sich lassen zu können …

 
Mehr Komödie als Horror
 
Die Idee ist nicht neu, gerade im Fahrwasser von „Und täglich grüßt das Murmeltier“ gab es eine ganze Reihe von ähnlich gelagerten Filmen, die den Ansatz, dass man denselben Tag wieder und wieder erlebt, auf verschiedene Genres angewandt haben. Hier nun trifft es den klassischen Splatter-Film, der seit der großen Welle zur Mitte der 1990er Jahre wieder im Winterschlaf befindlich ist. Aber gut möglich, dass der Erfolg von „Happy Deathday“ eine dritte Splatter-Welle nach den 1970er und 1990er Jahren eröffnen könnte.
 
Dank der Wiederholung des einen Tages ist dies auch einer der Splatter-Filme mit dem größten Bodycount, auch wenn so ca. zehn dieser Tode schon auf die Hauptfigur entfallen. Der Autor war dabei kreativ. Es gibt nicht einmal dieselbe Todesart, sondern der Killer findet immer wieder neue Wege, um Tree aus dem Weg zu räumen. Das hätte man brutal gestalten können, die softere Gangart funktioniert aber gut, zumal man damit auch eine Leichtigkeit hat, die dem Film gut tut.
 
Denn obwohl er mit dem Mystery-Element spielt und man sich fragt, wer der Killer ist, ist „Happy Deathday“ doch auch eine Komödie, da sich der Humor aus der ewigen Wiederholung und dem daraus resultierenden Ausbrechen ergibt. Hinzu kommt, dass der Film auch Elemente eines Dramas beinhaltet, die aber nicht wirklich stark in den Fokus rückt.
 
Die Erklärung?
 
Man könnte es als Mangel ansehen, dass es keinerlei Erklärung gibt, wieso Tree den Tag immer wieder erlebt. Laut Christopher Landon gibt es im Film schon einige Hinweise darauf, weswegen dies so ist, allerdings hat er jüngst in einem Interview auch erklärt, dass die Auflösung, wieso es dazu kommt, erst im zweiten Teil geliefert werden wird. Den wiederum wird es angesichts des Einspielergebnisses sicher schon bald geben. Abermals hat man hier eine Blumhouse-Produktion, die mit kleinem Budget umgesetzt wurde, den Nerv des Publikums trifft und richtig Kasse macht.
 
Fazit
 
Natürlich ist „Happy Deathday“ nur eine Variation von „Und täglich grüßt das Murmeltier“, aber im Rahmen eines Splatter-Films hat man diese Geschichte noch nicht gesehen. Das weiß der Film zu nutzen, um erstaunlich viele Tode zu präsentieren, während er damit punktet, immer wieder die Erwartungen des Zuschauers zu umschiffen und Überraschungen zu bieten.
 
 
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