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*** Belleville Cop ***

bvcop kritik
 
Autor: Peter Osteried
      
Was mag man sich bei Constantin gedacht haben, als man diesen Titel wählte und das Plakatmotiv sowie das Logo so gestaltete? Dass die Leute dies für einen weiteren Teil der „Beverly Hills Cop“-Reihe halten würden? Und wieso überhaupt, sind diese Filme doch wirklich schon eine ganze Weile her.
 
Aber unwillkürlich beschwört man beim Zuschauer das Gefühl herauf, dass man es hier mit einem französischen Remake zu tun hat. Dabei reist der Cop nicht nach Belleville, sondern stammt von dort.
 
Der Miami-Cop
 
Baaba Keita (Omar Sy) is ein sehr guter Polizist, der es liebt, in seinem Viertel Belleville zu arbeiten, vor allem aber, dort zu leben. Das tut er bei seiner Mutter, die sich gerne als seine Partnerin sieht, bisweilen gute Einfälle hat und die er nicht allein lassen will. Das sorgt für Schwierigkeiten beim Liebesleben, da er eigentlich mit Lin zusammenziehen möchte. Doch dann muss er sich ohnehin erst um anderes kümmern, denn sein bester Freund, der für das französische Konsulat in Miami gearbeitet hat, wird vor seinen Augen erschossen. Baaba ist klar, dass er den Killer stellen muss. Er setzt alle Hebel in Bewegung und wird nach Miami geschickt – Mutter im Schlepptau –, um zusammen mit dem amerikanischen Kollegen Ricardo Garcia (Luis Guzman) nach dem Killer zu suchen. Doch beide kommen etwas weit größerem auf die Spur – Drogenhandel im ganz großen Stil!
 
 
Wie Eddie Murphy
 
Autor und Regisseur Rachid Bouchareb ist eigentlich eher für ernste Stoffe bekannt, wollte aber mal einen lockereren Film machen und kam auf die Idee eine Buddy-Komödie im Stil zweier seiner Lieblingsfilme aus Jugendjahren: „Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis“ und „Die Filzlaus“ zu produzieren. Natürlich erinnert der Film aber auch an „Beverly Hills Cop“. Der Unterschied ist, dass Omar Sys Figur hier aber nicht alleine ermittelt und von Polizisten auf Schritt und Tritt verfolgt wird, sondern mit einem Kollegen aus Übersee zusammenarbeiten muss. Damit einher gehen die typischen Elemente dieser Art von Film, wenn beide sich erst zusammenraufen müssen und dann schließlich zu Freunden werden.
 
An „Beverly Hills Cop“ muss man dennoch denken. Weil Omar Sy scheinbar sehr genau geschaut hat, was Eddie Murphy damals machte. Die rotzfreche Art der Figur, aber auch viele der Manierismen erinnern an Axel Foley. Das stört aber nicht, sondern ist im Gegenteil sehr amüsant, weil Omar Sy eben nicht nur ein guter Schauspieler, sondern auch ein guter Komödiant ist.
 
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Ernster Unterbau
 
„Belleville Cop“ soll locker-leicht erzählt sein, aber Bouchareb wäre nicht Bouchareb, wenn er nicht ein paar ernste Elemente einbauen würde. So befasst er sich damit, dass der große Drogenhandel immer mehr von Südamerika nach Afrika verlagert wird, aber auch damit, dass in unserer westlichen Gesellschaft Multikulti durchaus funktioniert.
 
Ein amerikanischer Film hätte nicht den Mumm gehabt, keinen der beiden Protagonisten weiß zu besetzen. Bouchareb hat sich bewusst entschieden, einen schwarzen Franzosen auf einen kubanisch stämmigen Amerikaner treffen zu lassen, weil das auch illustriert, wie bunt unsere Welt eigentlich geworden ist – und dass das gut ist.
 
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Fazit
 
„Belleville Cop“ ist eine schöne Actionkomödie mit reichlich guten Gags, ordentlicher Situationskomik und herrlich verschrobenen Figuren. Das merkt man in der Interaktion der Hauptfigur mit der Mutter, aber auch dabei, wie die beiden Polizisten sich zusammenraufen müssen. Gute Unterhaltung für alle, die mal wieder richtig Lust auf eine Actionkomödie haben, aber den konventionell-amerikanischen Umgang mit dem Genre etwas müde sind.
 
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