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Ben Hur: Fakten & Gerüchte zum Filmklassiker von 1959

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BEN HUR (1959) von William Wyler gehört mit seinen elf Oscars® zu einem der erfolgreichsten Filmen der Filmgeschichte und war zu seiner Zeit die bis dato aufwändigste Filmproduktion.
 
Fünf Jahre Vorbereitung und zwei Jahre Drehzeit gaben aber auch viel Platz für Gerüchte und noch mehr Raum für Mythen, die um den Film herum entstanden. Zum Kinostart der spektakulären Hommage an den Klassiker haben wir euch ein paar erstaunliche Fakten zusammengetragen.
 
Zerstörung der Vorgänger
 
Noch bevor BEN HUR 1959 seine Uraufführung hatte, setzte die Filmschmiede Metro Goldwyn Mayer alles daran, jegliche Kopien von Fred Niblos BEN HUR-Verfilmung, die bereits 1925 in die Kinos kam, vollständig zu zerstören. Der Grund: Man hielt diese auch nach mehr als 30 Jahre immer noch für eine große Konkurrenz. Glücklicherweise scheiterte der Versuch.

An eine so eine radikale Lösung ist in Zeiten des Internets nicht mehr zu denken, auch weil man sich natürlich der Bedeutung des Werks und seiner Wirkungskraft sehr bewusst ist.
 
Überlänge
 
Mit drei Stunden und 45 Minuten ist der Filmklassiker von 1959 ein wirklich abendfüllendes Ereignis. Die Länge des Films wird häufig der Detailverliebtheit und dem Perfektionismus von Regisseur William Wyler zugeschrieben.
 
Andererseits braucht man bei 300 Sets und fast 400 Figuren mit Sprechrollen einfach viel Zeit alles darzustellen. In seiner Hommage an den Klassiker hat es Timur Bekmambetov geschafft, die umfassende und packende Geschichte in zwei Stunden zu inszenieren.
 
Sergio Leone inside?
 
Damals, als er die Leitung des zweiten Kamerateams übernahm, kannte ihn noch keiner. Obendrein benutzte er das Pseudonym Bob Robertson. So dauerte es auch nach seinen Kinoerfolgen recht lange, bis jemand herausfand, dass Meisterregisseur Sergio Leone, der für seine sound- und bildgewaltigen Italo-Westernfilme bekannt geworden war, an BEN HUR beteiligt war.

Auch im neuen BEN HUR finden wir bekannte Namen hinter den Kulissen. So hat Musikkomponist Marco Beltrami unter anderen schon die Soundtracks für Horrorfilme, wie beispielsweise die SCREAM- und UNDERWORLD-Reihe produziert. Cutterin Dody Jane Dorn kennt sich hingegen, dank ihrer Arbeit an TERMINATOR 2 – TAG DER ABRECHNUNG (1991) sowie an KÖNIGREICH DER HIMMEL (2005), mit epischen und actiongeladenen Filmen aus.
 
Auf Augenhöhe
 
Stephen Boyd trug für seine Rolle als Messala extra Einlagen in seinen Schuhen, um größer zu wirken und so auf Augenhöhe mit dem 1,89m großen Charlton Heston zu sein. Immerhin trennten die beiden sechs Zentimeter voneinander.
 
In BEN HUR, der am 01. September in die deutschen Kinos kommt, ist tatsächlich genau das Gegenteil der Fall. So ist Jack Huston als Ben Hur mit sein 1,83m deutlich kleiner als Toby Kebbell in der Rolle des Messala, der sich mit einer Körpergröße von 1.88m die Einlagen sparen kann.
 
Zeitlose Mode
 
Mode macht Leute und sorgt vor allem für Glaubwürdigkeit im Film. Wylers BEN HUR von 1959 hatte den selbsternannten Anspruch, möglichst historisch korrekt zu sein. Dass sich der Film jedoch an vielen Stellen weder an historische Fakten noch an neuste Forschungserkenntnisse hielt, ist hinlänglich bekannt. Bei der Auswahl der Kostüme kam es angeblich zu einem legendären Dialog zwischen einer Kostümexpertin und Wyler. So soll er gefragt haben: „Was soll ich machen, damit das noch echter wird?“. Worauf sie nur antwortete: „Man müsste alles verbrennen.“

Auch Timur Bekmambetov und Kostümdesignerin Varya Avdyushko verzichteten bewusst auf eine akribisch-historische Genauigkeit. Und das aus guten Grund: „Timur legte großen Wert darauf, dass die Geschichte auch auf ein modernes Publikum glaubwürdig wirkt. Er wollte kein historisches Epos drehen, zu dessen Welt die heutigen Zuschauer keinen Bezug mehr haben.“, so Avdyushko.