***Wish Upon***

 
wupon kritik
 
Autor: Peter Osteried
 
Nach „Annabelle“ nimmt sich Regiseur John R. Leonetti eines neuen Horrorstoffs vor, der mehr noch als sein Erfolgsfilm aus dem „Conjuring“-Universum auf ein jugendliches Publikum zugeschnitten ist.
 
Der Film basiert dabei lose auf der 1902 veröffentlichten Kurzgeschichte „Die Affenpfote“ von William Wymark Jacobs. Man nimmt jedoch nur die Grundidee, dass ein antikes Objekt Wünsche erfüllt, diese jedoch mit einem schrecklichen Preis versehen sind.
 
Sei vorsichtig, was du dir wünschst
 
Seit dem Tod ihrer Mutter ist Clares (Joey King) Leben nicht mehr das alte. Ihr Vater schlägt sich damit durch, den Müll anderer Leute zu durchwühlen, und in der Schule wird sie von allen gehänselt. Dann findet ihr Vater bei seinen Müll-Exkursionen eine chinesische Box, die er seiner Tochter schenkt. Sie ist davon fasziniert, auch wenn sie nicht weiß, was es damit auf sich hat. Ein paar Worte kann sie jedoch entziffern. Es scheint sich um eine Wunsch-Box zu handeln. Nicht wirklich daran glaubend, spricht Clare einen Wunsch aus: Das Mädchen, das sie besonders auf dem Kieker hat, soll verfaulen.
 
Und tatsächlich geschieht dies auch. Clare hält das für einen Zufall, benutzt die Wunsch-Box aber weiterhin, ohne zu bemerken, dass die Erfüllung eines jeden Wunsches mit einem hohen Preis einhergeht.
 
 
Ein Wunschfilm
 
„Wish Upon“ ist die Art Film, die sehr genau auf ein bestimmtes Publikum zugeschnitten ist. Man schielt hier auf jugendliche Zuschauer, und das nicht nur, weil auch die Hauptfiguren aus Jugendlichen bestehen. Vielmehr ist es so, dass hier eine recht bekannte Geschichte benutzt wird, die auch im Horrorfilm schon häufig eingesetzt wurde. Dementsprechend ist der Stoff für ein älteres Publikum nicht gar so überraschend, während Novizen hier ausreichend Grusel und Thrills bekommen. Entsprechend muss man den Film aus zweierlei Warte sehen. Ein älterer Zuschauer mag nicht besonders überrascht werden, kann aber dennoch die solide Inszenierung und Umsetzung genießen.
 
Denn „Wish Upon“ ist gut gespielt, in den älteren Nebenrollen auch recht attraktiv besetzt – Sherilyn Fenn und Ryan Phillippe schlagen sich gut – und abwechslungsreich gestaltet. Denn die Umsetzung der Wünsche erinnert bisweilen ein wenig an „Final Destination“. Das sieht man sehr schön an zwei Sequenzen, die die beiden älteren Stars Fenn und Phillippe beinhalten und sehr unterschiedlich enden. Hier wird jedoch lange und detailliert vorbereitet, was passieren wird, inklusive der Erzeugung von Suspense. Leonetti erweist sich dabei als durchaus guter Regisseur, der weiß, welche Tasten er drücken muss, um eine Reaktion beim Zuschauer auszulösen.
 
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Der Reiz der Versuchung
 
Das wirklich Amüsante an einer Geschichte wie dieser ist natürlich die Frage, wie man sich selbst verhalten würde. Denn der Knackpunkt ist, dass diese Wünsche das Leben verändern, aber auch mit einem hohen Preis kommen, den zumeist ein anderer zahlen muss. Damit einher geht eine moralische Frage, die im Zentrum des Films steht, denn die Hauptfigur erkennt irgendwann, was es mit dieser Box wirklich auf sich hat. Doch dem gegenüber steht der Reiz der Versuchung. Die Wonne, das Leben zu ändern, auch wenn das nur mit einem Blutzoll getan werden kann.
 
Es ist die alte Weisheit: Man sollte vorsichtig bei dem sein, was man sich wünscht. Denn es könnte in Erfüllung gehen. Das transportiert „Wish Upon“ recht gelungen und hat damit einen interessanten Unterbau für die Geschichte.

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Fazit
 
„Wish Upon“ erfindet das Rad nicht neu. Wer schon einiges an Horrorfilmen gesehen hat, der wird hier nicht besonders überrascht werden. Aber dafür hat man einen solide gestalteten Film, der es versteht, die Wünsche immer stärker eskalieren zu lassen, so dass sich ein paar ganz gute Spannungssequenzen ergeben, wobei die Tode mit ihrer perfiden Detailgenauigkeit Erinnerungen an die „Final Destination“-Filme wecken.
 
Achtung: Während des Nachspanns gibt es noch eine Sequenz, die wohl ein Sequel vorbereiten soll.

 
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